Mono - You Are There



Mono waren wohl eine der ersten Bands die ich durch das Internet entdecktt habe. Woher soll man auch sonst von einer japanischen instrumentalen Postrockband wissen (und vor allem hören)? Jedenfalls haben sie allein schon deswegen einen (imaginär) speziellen Platz in meiner CD-Sammlung.
Noch schöner ist es dass sie sich von Album zu Album kontinuierlich verbessert haben, und so ist ihr neuestes, von Steve Albini produziertes Album You Are There wieder ein Schritt nach vorne. Das übliche verzerrte Gitarrenspiel mit den Laut-Leise-Spannungsbögen hatten sie schon immer ganz gut drauf, aber oft wirkten die Kompositionen etwas zu heterogen und kalt. Und, was selten bei Postrockbands dieser Art der Fall ist, zu kurz.

Auf You Are There kann man sich über die Länge der Stücke nicht beklagen, allein vier der insgesamt sechs gehen über jeweils 10-15 Minuten. Auch zu lange wird es nicht, denn Mono haben gelernt sich ihre Zeit einzuteilen. Den träumerischen, ruhigen Teilen wird genau so die am besten geeignete Länge zugesprochen wie den Crescendos und Decrescendos die von und zu den orgasmisch anmutenden instrumentalen Lärmausbrüchen führen, den Gruppen wie Mogwai und Godspeed You! Black Emperor bekannt gemacht haben.
Vor allem in den ruhigen Parts haben sich Mono zu wahren Meistern entwickelt, wo früher der schnelle Weg zum wieder lauter werden gesucht wurde und die etwas widerwillige Kälte zu spüren war, ist die Atmosphäre auf You Are There genau so romantisch wie das Cover vermuten lässt. Wer da nicht den Tag sich schlafen legen und den Mond aufgehen hört...

So bildet sich fast schon ein Gegenentwurf zur Desolation die sich oft in den Geräuschbasteleien von Godspeed You! Black Emperor breit machte, und dadurch wird You Are There zu dem wohl schönsten und erbaulichsten Postrockalbum des Jahres. Man darf gespannt sein womit Mono als nächstes aufwarten.

[MP3] Mono - The Remains of The Day
[MP3] Mono - The Flames Beyond The Cold Mountain

Mono Myspace

"People Do Really Crazy Things On Meth"



Der investigative Cartoonist Peter Bagge berichtet vom "War On Drugs" in Amerika

Grime Me A River

2 neue fantastische Sets aus der Welt des Grime und Dubstep:

- Plasticman aka Plastician - May 2006

- Autonomic - Autonomic Computing

Zu letzterem gibt es hier einen absolut begeisterten Bericht.

Man Man - Six Demon Bag



Oft gibt es eine Dissonanz zwischen der musikalischen und der persönlichen Wirkung einer Band. Da sehen dann hardrockende Finnen wie nerdige Rollenspieler aus, fröhliche Indiepop-Bands wie verquere Hippies und Country-Musiker wie aalglatte Hipster.
Anders ist das bei Man Man. Ihre Musik klingt echt so schräg und rau wie die Bandmitglieder selbst aussehen. Da trifft mehrstimmiger Tom Waits-hafter Gesang auf düsteres Piano, balkane Blasinstrumentmelodien auf Kindergesang oder wird einfach nur mal unter Schlagzeuggewummer und andauerndem Gesynthe kräftig rumgekreischt (wie im nur 1 Minute langen Young Einstein On The Beach).

Durch solche Vielfalt, neue und vor allem viele Ideen wird dann auch Man Mans zweites Album Six Demon Bag immer spannend gehalten, und wenn man mehrfach zuhört schält sich die raue Schale langsam ab. Darunter findet man eine verletzte Seele vor, die sich nur auf diese hart wirkende Weise auszudrücken kann damit sie nicht noch verwundbarer wird. Denn auch der härteste Schnauzbartträger hat einen Grund warum er zu hartem Alkohol greift.

[MP3] Man Man - Engwish Bwood
[MP3] Man Man - Van Helsing Boombox
[MP3] Man Man - Black Mission Goggles

Man Man Myspace

Musikalisch weiterbilden

kann man sich bei Said The Grammophone. Dort schreibt nämlich Will Butler, der Mann der bei The Arcade Fire enthusiastisch auf alles drauf haut was man irgendwie als Perkussionssobjekt nehmen kann, einen fantastischen Gastbeitrag über Tschechischen Rock And Roll. Definitiv mal was Anderes.

"And I Sold Pot Out Of My Apartment"



Wie geil ist das denn? Wayne Coyne von den Flaming Lips hält die Abschlussrede an seiner ehemaligen High School (obwohl er nie einen Abschluss gemacht hat) und erzählt dabei über nützliche Drogenerfahrungen, die Heilwirkung von Urin und zitiert Daniel Johnston. Das Ganze macht er per Videotape im Stil eines TV-Pfarrers, inklusive eingeblendeter Applaus-Anweisungen.

Teil 1
Teil 2


via Scenestars