Von Uli am 27. April 2006, 16:58
Mal sehen was als nächstes in dieser Diskussion passiert: Nachdem der Shooting Star unter den deutschen Philosophen Anfang des Jahres
Position gegen neue neurologische Theorien bezogen hatte gibt's jetzt ein neues Interview in der SZ mit eben einem dieser Neurologen, die nach neuen Erkenntnissen das traditionelle Bild vom menschlichen freien Willen für rein subjektiv halten. Allerdings sind diese Erkenntnisse nach Meinung von Wolf Singer
keineswegs der Untergang des Abendlandes:
sueddeutsche.de: Für Reduktionisten wie Sie, so Habermas, muss das bewusste Leben aber lediglich eine Nebenerscheinung der physischen Hirnprozesse sein.
Singer: Überhaupt nicht. Das Bewusstsein ist eine emergente Eigenschaft von Hirnprozessen und keine Nebenerscheinung, sondern etwas ganz Wesentliches.
Es hat sich im Laufe der Evolution herausgebildet und im Dialog der Gehirne beim Menschen eine ganz hohe Wertigkeit erlangt. Es hat eine zentrale Funktion.
Wer noch nie von diesen Theorien gehört hat sollte sich unbedingt das Interview durchlesen, diese Erkenntnisse könnten unser Weltbild gehörig verändern.