Das tägliche Portiönchen Surreal

Ein Kissenschlacht-Flashmob, live gefilmt, fotografiert und gebloggt noch während er stattfindet. Schon komisch irgendwie.

Do It!



Jedes Mal wenn ich denke dass sie diesmal nicht schon wieder einen guten Track raushauen können überraschen mich The Go! Team doch wieder. So auch bei Do It. Fängt verhalten an, aber dann.. dann kickt der Track dermaßen los, da fängt die Zimmerlampe zu rotieren an.

[MP3] The Go! Team - Do It! (live @ SXSW)

Nerd War!

Darkon sieht wie eine echt gute Dokumentation aus. Besonders die Kameraführung bei den Schlachten ist eine nette Hommage an moderne Sandalenspektakel.

5mal koreanisch

Endlich mal wieder ein Film im TV den ich noch nicht gesehen hab. Zwar mit Werbung, aber in der Zeit kann man ja was über Filme bloggen. Zum Beispiel über die letzten 4 Filme aus Korea die ich mir angeschaut habe. Korea, Südkorea genauer, hat seit der Jahrtausendwende mit seinen zwar unverkennbar asiatischen, aber stark von Hollywood beeinflussten und hochwertig produzierten Mainstreamfilmen die Filmwelt gewaltig aufgewühlt. Was neben Produktionsqualität (die schon bei den Filmplakaten beginnt) besticht sind Vielfalt und Einfallsreichtum der Filme, wie die folgenden Werke wieder mal klar gemacht haben.


The President's Last Bang (Geuddae geusaramdeul) ist eine rabenschwarze Komödie die sich als groben historischen Hintergrund den Putschversuch gegen Koreas Präsidenten Park Chun-Hee nimmt. Dieser ist, wie ein Großteil der Figuren in diesem Film, hoffnungslos korrupt und inkompetent. Und so kann man durchaus die Frustration der Putschisten verstehen, auch wenn sie selbst nicht so kompetent sind dass für sie alles nach Plan verlaufen würde. So wird das Ganze zur politischen Farce, in der die Macht und Ohnmacht des Individuums und politische Kommandostrukturen ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. Scheinbar zu deutlich, denn durch gerichtliche Verfügung wurde Archivmaterial mit Park, das den Film eindeutig mit der historischen Figur in Verbindung brachte, aus dem Film entfernt und darf weltweit nicht zusammen mit dem Film gezeigt werden.


The Big Scene (Baksu-chiltae deonara)
Mord im Hotel. Die Polizei ermittelt, dabei schaut ihr die Filmcrew einer Reality-Show über die Schultern. Diese Show verfolgt, diskutiert und analysiert den Mordfall 48 Stunden lang in aller Öffentlichkeit, auch wenn sie der Polizei dabei öfter im Wege steht als nicht. Und auch öffentliche Meinung stimmt nicht immer mit den Erkenntnissen einer Ermittlungen überein...
Ähnlich flüssig, aber unterhaltsamer hatte schon Johnny To in Breaking News Medienkritik und Polizeiprozedural kombiniert. Das faszinierende an The Big Scene ist aber dass sich der Film einer Klassifizierung völlig entzieht, er ist gleichzeitig Komödie, Krimi, Drama, Satire, Thriller und Geisterfilm... und auch wieder nicht. Und das Finale dann ist auch angenehm unerwartet und trotzdem schlüssig.


Welcome to Dongmakgol
Ein wunderschön anzuschauendes halbmodernes Märchen. Während des zweiten Weltkriegs treffen in einem von der Außenwelt völlig abgeschnittenen und von merkwürdigen aber liebenswerten Gestalten bewohnten koreanischen Bergdorf zwei nordkoreanische, drei südkoreanische Soldaten und ein amerikanischer Pilot aufeinander. Jawohl, es ist ein Film über Menschen die über ihre Konflikte hinwegsehen und Freunde werden, aber er ist wirklich, wirklich verdammt gut gemacht und war nicht ohne Grund der erfolgreichste koreanische Film 2005. Spätestens beim Anblick der abartig bunt gefilmten Schweinejagd wird sich selbst der größte Zyniker der Magie dieses Films nicht mehr entziehen können. Und letztlich ist dies immer noch ein koreanischer Film, ganz ohne düstere Momente kommt hier auch kein Wohlfühlfilm aus.


Sympathy for Lady Vengeance (Chinjeolhan geumjassi)
Der mit nicht wenig Spannung erwartete finale Teil von Koreas international bekanntestem Regisseur Park Chan-Wooks Trilogie von Filmen die sich mit dem Thema Rache beschäftigen. Wie schon Oldboy ist Sympathy for Lady Vengeance alles andere als ein konventioneller Film, und Park hat hier filmisch wirklich ein neues Niveau erreicht. Tatsächlich ist der Film so unglaublich schön anzusehen dass ich ehrlich nicht sagen kann ob es ein rundum guter Film ist, aber es wäre beinahe mein Lieblingsfilm des letzten Jahres geworden. Wäre da nicht...


A Bittersweet Life (Dalkomhan insaeng)
Hach ja, die alte Geschichte vom Killer der sich in sein Opfer verliebt und plötzlich selbst zum potentiellen Opfer wird. Regisseur Kim Ji-woon erzählt die Film Noir-typische Story auch mit eben dem was Noir so ausmacht: feine Anzüge, bedächtige Autofahrten durch die hin und wieder von Laternen und Leuchtreklamen erhellte dunkle Nacht, und natürlich Charaktere voller moralischer Grauzonen und mit existenzialistischen Ansichten. Zwar scheint der Film in der Mitte mehr zum Actionfilm zu werden, doch je mehr er auf das Finale zusteuert desto mehr kehrt auch wieder der sorgfältige Erzählstil ein. Der ist auch nötig, denn die Filmsets sind mit die schönsten die ich jemals gesehen hab, und um die zu bewundern braucht man seine Zeit. Aber hier gibt es noch mehr zu bewundern: Regie, die wunderschöne Musik, das minimalistische Schauspiel von Hauptdarsteller Jin Ku.. ein ganz, ganz großer Film.