Platz 21
The Hold Steady: Separation Sunday

Ich glaub ich werd alt.
Jedenfalls dachte ich nie dass mir eine Platte dieser Art gefallen würde bevor sich nicht mein Haupthaar langsam zu lichten begänne. The Hold Steady machen Musik an die in meiner Vorstellung Mittvierziger denken wenn sie das Wort "Rock" hören. Bruce Springsteen und so. Gesungen wird dazu aber nicht, vielmehr erzählt, die Melodien werden eigentlich nur vom ausgezeichneten Gitarrenspiel beigesteuert. Klingt jetzt nicht so als wäre dies ein besonderes Album, aber irgendwie formen hier die einzelnen Teile eine Summe die doch über bloße Kompetenz hinausgeht.
Wie gesagt erzählt Sänger Craig Finn, und zwar Geschichten. Geschichten von Straßen und Bordsteinkanten, dunklen Clubs und abgelutschten Hotelräumen, Alkohol, Leben, Sterben und vielleicht einmal auch Wiedergeburt. Alles wird dabei textlich so eindringlich beschrieben wie es oral vorgetragen wird, bleibt dabei aber inhaltlich immer ein gutes Stück jenseits von tristem Alltagsrealismus. Denn davon hat man schon genug.
Besonders wenn man älter wird.

Website: www.theholdsteady.com
Bester Track: Chicago seemed tired last night