Kingdoms Clubposite-Mix

Eine der faszinierendsten Arten, überwiegend beastbasierte Musik zu rezipieren, ist für mich die gelegentliche Rune Audiosurf. Das Spiel analysiert Tondateien auf einzeln herausstehende Elemente wie Lead-Melodie und Rhythmus, aber auch einen gesamtdynamischen Verlauf mit, um daraus eine futuristische Rennstrecke zu entwerfen, die man parallel zur Musikwiedergabe nach farbigen Blöcken abgrast. Je nach Dichte und Tempo der Musik kann die extrem unterschiedlich ausfallen, von ereignisarmer Gemütlichkeit bis zu einem Rustie- oder stolprigen Footwork-Track. Vor allem kann das Spiel bemerkenswert oft ein stärkeres oder sogar neues Gefühl für den Charakter eines Stückes verleihen, wenn man es derart virtuell-physisch manifestiert sieht

Gerade komplexe Footwork-Stücke waren in kleinen Dosen bislang für mich die ideale Struktur dafür, paarten sich ästhetisch wunderbar mit der futuristischen Optik und generierten extrem aufregende Strecken. Doch auch die Digi-Bassvisionen von Night Slugs und Fade To Mind passen oft formidabel dazu, dieser Mix von Kingdom ist sogar einer der seltenen, den das Programm trotz seiner Länge zu einer einzigen Strecken verarbeiten konnte.

Und die bietet dann auch eine der denkwürdigsten und schier neuen Musikerfahrungen seit Längerem, wenn am Ende eines Trips durch die perkussionslustigen Cyber-Wolken oben genannter Labels, vorwiegend mit überaus mainstreamigen R&B-Vocals infusioniert, nach einer Strecke voller Auf und Ab, anziehender und entspulter Energie (aber nie Aggro-Überdrehtheit, die sich in gelben und roten Farben statt einer blau-grün-violetten Palette äußern würde) - wenn man am Ende dieses Trips schon von Weitem das Ziel sehen kann und auf dem federleichten finalen Abschnitt dieses Mixes hindernisarm in ätherischer Leichtigkeit ins Ziel gleitet.

Kingdom - Clubposite (Achtung, Autostart - Soundcloud-Direktlink hier)