Bushwalking / Sky Larkin

Die Wahrnehmung australischer Musik bleibt merkwürdig unterentwickelt. Gerade Chapter Music hatte ein Erfolgsjahr, das sich locker mit New Yorker Pendants wie Mexican Summer und Capture Tracks messen konnte, trotzdem rutschten davon wie auch vom Bed-Wettin'-Bad-Boys-Album nur mal einzelne Soundcloud-Embeds auf die großen US-Seiten, als Alben blieben sie unsichtbar. Dabei ist selbst das darunter relativ spröde Zweitwerk von Bushwalking nicht gerade eine Höranstrengung, vielleicht etwas (typisch australisch) rauer angerieben als Warpaint spielt das Trio herrlich verzahnten Postpunk-Minimalismus, der vor allem durch die Vocal-Dynamik traumhaft eingängig wird.

[Stream] Bushwalking - No Enter

In Songs wie Overgrown und Frozen Summer erinnern Sky Larkin auf ihrem dritten Album in Akkordwahl und dem komplexeren Wechselspiel von Rhythmussektion und mittlerweile zwei Gitarren sogar ein wenig an Bushwalking, eben jene Zweitgitarre bringt aber die auffälligste Weiterentwicklung mit: Auf Motto brausen die Gitarren endlich einmal so vollmundig und wüst auf wie live, zugleich hat Katie Harkin ihr Songwriting aber noch eigenständiger ausformuliert, anstatt es auf ein primitiveres Niveau zu führen. Kraftvoller Körper und nachdenkliches Hirn, deren Ringen miteinander Sky Larkins Alben bislang navigieren mussten, ziehen endlich an einem Strang - leider wohl zu spät, da die Band dem Anschein nach nur noch von der UK-Presse wahrgenommen wird, gerade als sie ihr Potential richtig erschlossen hat.

[Stream] Sky Larkin - Motto